09.12.2007 20:51 Ortszeit (GMT + 12h)
Montag, den 19.11., gehts früh 6:30 mit dem Taxi in die Stadt, wo uns der Kiwi Experience Bus
um 7:15 abholen soll. Beim Warten klagt uns ein Buchhalter aus dem französischen Teil der
Schweiz, der ganz gut deutsch spricht, sein Leid, dass hier ja alles so teuer ist. Er hat schon
$350 abgehoben und die sind auch schon wieder alle. Tja, so ist das halt im Urlaub — alle
wollen einen abzocken ;).
Nachdem alle Passagiere aufgegabelt wurden, gehts ab in Richtung Norden. Unterwegs erklärt uns
der Busfahrer, was uns so erwartet und reicht ein paar Listen durch, wo man sich für etwaige
Aktivitäten am Zielort, Übernachtung und Rückfahrt eintragen muss. So wird uns auch
nicht langweilig. Die Entscheidung fällt für einen Ausflug zu den Delphinen gleich heute
noch und eine Reittour am letzten Tag.
Gegen 9Uhr gibts eine Frühstückspause an einer Raststelle mit angeschlossener Imkerei.
Bei dieser Gelegenheit erfährt der Schweizer, dass er im falschen Bus sitzt. Eigentlich
hätte er mit dem 9Uhr Bus von Auckland Richtung Süden starten sollen. Er wußte
auch ansonsten nicht so ganz, wo seine gebuchte Tour langegehen sollte, außer dass er
16 Tage später in Christchurch seinen Rückflug bekommen mußte. Der Busfahrer, der
zugegebenermaßen hätte mißtrauisch werden müssen, als der Typ nicht auf
seiner Liste stand, organisierte ihm noch eine Rückfahrt nach Auckland, bevor es weiter ging.
Ob er je in Chrischurch ankam und ob er seinen Rückflug noch erwischt hat, entzieht sich
unserer Kenntnis.
Pünktlich um 12 kommen wir in Paihia an, wo es auch gleich aufs Boot geht. Nach ca. 30min
gemütlichem umherplätschern in der Bucht, treffen wir auf zwei Orcas. Die trauen sich
allerdings nicht so recht ans Boot heran, so dass es nur ein paar wenige Aufnahmen gibt. Nach
dieser Begegnung kreuzen wir weiter zwischen den Inseln in der Bucht, bis wir auf eine
größere Gruppe Delphine stoßen. Da auch Jungtiere in der Gruppe sind, ist es uns
nicht erlaubt ins Wasser zu gehen. Dies dient dem Schutz der Tiere und der Menschen. Allerdings
bietet sich auch so ein schönes Schauspiel, da Tiere nur in Armlänge vom Boot entfernt
schwimmen. Anschließend begeben wir uns auf die Suche nach weiteren Delphinen, haben aber
kein Glück und haben gegen 16:30 wieder festen Boden unter den Füßen.
Abgeschlossen wir der Tag nach dem Einchecken mit einem "Stadt"bummel durch Paihia und
einem BBQ.
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Orcas auf der Suche nach was Fressbarem? |
jede Menge ... |
... Delphine |
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Delphine ... |
... überall |
wir waren da :) |
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Neuseeland besteht im Wesentlichen ... |
... aus Vulkangestein |
der Typ bezahlt damit seine Miete |
Ein paar Bilder aus Steffie und Jans Kamera.
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da sitzen wir auf dem Boot |
Steffie, Wencke, Christian, Jan |
da schwimmen sie hin |
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davon gibts hier jede Menge |
daaaa schwimmen sie |
Achtung Enten! |
Dienstag heißt es wieder früh aufstehen, da der Bus zum Cape Reinga schon 7Uhr
fährt. Unser erster Halt ist ein Kauriwald, durch den eine Art Lehrpfad führt.
Kauribäume sind mit 800 Jahren ausgewachsen, können bis zu 4000 Jahre alt werden und
gehören zu den ältesten Baumarten der Erde. Der größte, noch existierende
hat eine Höhe von 52m, einen Durchmesser von knapp 4,5m und ist geschätzte 2100 Jahre
alt.
Die nächste Station ist der 90 Mile Beach. Entgegen seines Names ist der Strand nur ca. 67
Meilen (ca. 107km) lang. Die Besonderheit an diesem Strand ist, dass man hier wie auf einer
Straße fährt. Die Geschwindigkeitsbeschränkung liegt bei 100km/h und wird vom
Busfahrer auch ausgereizt. Mit seinem eigenen Auto sollte man es sich allerdings überlegen,
ob man da fahren will, denn wenn man stecken bleibt zahlt die Versicherung nicht. Während der
Fahrt erzählt uns der Busfahrer, dass seit dem letzten großen Sturm ca. 10m Sand
angespült wurden und so die ganzen Autowracks nicht zu sehen sind.
Runter vom Strand gehts in einem kleinen Fluss entlang bis wir ein paar Dünen erreichen.
Hier ist Sandboarding angesagt. Dazu geht es auf eine 85m hohe Düne hoch und dann auf einer
Art Minisurfbrett wieder runter. Nach dem uns der Busfahrer mit diversen Geschichten zu gebrochenen
Knochen, abgeschürfter Gesichtshaut und gebrochenem Genick Mut gemacht hat (er selbst hat sich
bei dem Spaß schon dreimal die Rippen gebrochen und einmal die Nase), machen wir uns
frohen Mutes auf den Weg zum Gipfel. Der Aufstieg durch den lockeren Sand ist doch recht anstrengend
und die etwa 20 sekündige Abfahrt relativ kurz, so dass die Mädels nach dem ersten Mal
aufgeben, während Jan und ich das Ganze vier mal praktizieren. Dann ist die eingeplante
halbe Stunde vorbei und es geht weiter. Verletzte gab es nicht zu beklagen.
Cape Reinga, der nördlichste Punkt des neuseeländischen Festlandes, ist das vorletzte
Ziel des Tages. Für die Maori hat das Kap zudem noch eine besondere Bedeutung. Der Legende nach
wandern die Seelen der verstorbenen Maori am 90 Mile Beach entlang zum Kap, klettern mit Hilfe von
Seilen aus Seetang am Fels hinab bis zu einem Pohutukawa Baum (auch Christmastree oder
Weihnachtsbaum genannt), von wo aus sie ins Meer springen und ihre Reise nach Reinga (zu dt.
Unterwelt) beginnen. In der Vergangenheit gab es wiederholt Probleme, da ein Parkplatz genau auf
der spirituellen Linie gebaut wurde. Nach vielen Protesten wird er jetzt gerade an einen anderen
Ort verlegt.
Abschließend gehts es noch zum Tapotupotu Beach, wo wir uns ein bißchen in die von
ein paar Wolken verdeckte Sonne legen können. Dann ist es auch schon wieder Zeit, die
Rückfahrt anzutreten. Unterwegs legen wir noch ein paar Stops ein. Zum einen halten wir an
einer Waschanlage für Busse, wo der ganze Sand vom Strand und der Staub von den
Schotterstraßen abgespült wird. Zufälligerweise gibt es da auch einen Souvenierladen
wo man allerlei Andenken und Holzschnitzerreien aus Kauriholz kaufen kann. Das Holz stammt dabei
aus alten Bäumen, die im Moor konserviert wurden und sich wohl sehr gut bearbeiten lassen.
Der zweite Halt ist ein Fish-And-Chips Restaurant, wo es die besten Fish-And-Chips (im Wesentlichen
paniertes Fischfillet mit Pommes) der Welt gibt. Ob es die besten der Welt sind weiß ich
nicht, aber der Fisch war zumindest frisch und das Ganze recht lecker.
Zu guter Letzt halten wir an einem Miniobststand am Straßenrand (der vermutlich nur für
die Touribusse aufgebaut wird :), wo es frische Orangen und Kiwis zu einem erstaunlich
günstigen Preis gibt.
Gegen 18:30 kommen wir wieder in Paihia an, wo wir uns in der gut ausgestatteten Küche der
Jugendherberge Nudeln mit Soße machen (ja schon so mit frischen Zutaten, nix fertig
gepanschtes).
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Kauri Bäume |
Ob hier wohl Hobbits wohnen? |
mit dem Bus am Strand |
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Nebellandschaft |
ziemlicher Seegang hier |
alle stehen rum und machen Fotos |
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Metafoto (Foto wie andere ein Foto machen) |
schweißtreibender Aufstieg |
die Straße vom Strand zurück in die Zivilisation |
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das ist ... |
... Sandboarding |
Nochmal? |
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so gehts ... |
... auch |
Kap Maria van Diemen (westlichster Punkt Neuseelands) |
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ich ganz oben |
Gras vor grün-blauem Wasser |
einen Leuchtturm gibts hier auch |
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das eigentliche Cape Reinga (über den Baum ganz hinten klettern die Seelen der Verstorbenen in die See) |
Wencke am Cape Reinga |
der Strand von Paihia |
Der Dienstag aus Steffies und Jans Kamera.
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Jan, ich und Wencke vor den Kauris |
Pause bei der alten Eiche |
und wiedermal einen Hügel rauf |
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alles eine ... |
... Frage der ... |
... Perspektive |
Am letzten Tag packen wir vor dem Frühstück alles zusammen, da wir spätestens um
10Uhr das Zimmer verlassen müssen. Den Rest des Vormittags verbringen wir in Russell, der
ersten Hauptstadt Neuseelands. Russell war die erste permanente europäische Siedlung hier und
wurde mit der Unterzeichnung des Vetrags von Waitangi zwischen den Briten und den Maori 1840 erste
offizielle Hauptstadt. Die Unterzeichnung des Vertrags wird als Staatsgründung angesehen, ist
aber bis heute sehr umstritten, da die Maori und Briten den Schriftsatz unterschiedlich
interpretierten (jaja, wußte ichs doch, dass das Interpretieren von Gedichten im
Deutschunterricht nicht reine Zeitverschwendung darstellt). Ein Jahr später, 1841, ging der
Titel an Auckland, welches letztendlich 1865 von Wellington abgelöst wurde.
Russell selbst ist ziemlich klein, besitzt aber auch einen sehr schönen Strand, an den sich
nicht ganz so viele Touristen verirren. Leider blieb uns nicht allzu viel Zeit, da wir für
12:30 noch einen Reitausflug eingeplant hatten.
Wir werden pünktlich abgeholt, da der Reiterhof etwas außerhalb liegt. Dort werden die
Pferde nach Reiterfahrung (bis auf Steffie im Wesentlichen keine) verteilt und es gibt eine kurze
Anweisung zur Steuerung der Pferde — vorwärts, links, rechts, bremsen
(rückwärts ist nicht). Dann gehts auch schon los. Leitpferd vorne weg, der Rest folgt.
Die Tiere sind allesamt sehr gutmütig und nutzen jede Gelegenheit, das Grün am Wegsrand
zu verkosten. Vom Ritt an sich gibt es keine Bilder, da wir vorsichtshalber alle zerstörbaren
technischen Geräte abgelegt haben. Die 90 Minuten durch den Wald vergehen wie im Flug und
verlaufen ohne große Zwischenfälle. Pünktlich 15Uhr werden wir am Kiwi Experience
Bus abgeliefert, der gegen 20Uhr in Auckland einläuft. Damit sind die drei Tage Kurzaurlaub
auch schon wieder rum.
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nochmal der Strand von Paihia |
der Long Beach ... |
... in Russell |
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das ist Neuseeland |
wir alle am Long Beach |
Sandmalereien |
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bloß nicht von oben |
wir am Strand |
Wencke auf ihrem Pferd |
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Impressionen ... |
... einer Busfahrt |
schon fast wieder in Auckland |
Steffie und Jan habe auch wieder Fotos gemacht.
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Wencke und ich am Long Beach |
Steffie, ich und Wencke vorm Reiten |
Steffie auf ihrem Pferd Stella |
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Wencke auf ihrem Pferd Matai |
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